Gestern Abend war die Blumenstrasse in Goldach Schauplatz einer Strassenrettungsübung der Feuerwehr Goldach, welche trotz des sich wieder ausbreitenden Coronavirus eine Grossübung abhielt.

Leider nehmen Verkehrsunfälle keine Rücksicht auf ein sich wieder ausbreitendes Virus. Darum entschloss sich das Kommando der Feuerwehr Goldach, die geplante Strassenrettungsübung trotzdem abzuhalten. Natürlich fand die Übung unter einhalten der Schutzmassnahmen statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen eine Schutzmaske.
Das Szenario: Ein Autofahrer erleidet einen Herzinfarkt und kollidiert mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Sein Auto wird von einem Baum gestoppt, das andere Auto mit drei Insassen, davon ein Kind, schleudert und kippt um. Zufällig anwesende Passanten werden ebenfalls verletzt. So sind aus zwei Fahrzeugen Patienten zu bergen. Total sind 8 Personen zu versorgen.

Um 18 Uhr trafen wir uns im Depot, um unter Leitung von Übungsleiter Lt Patrick Baumann die Fahrzeuge zu platzieren. Währenddessen wurden bei der Feuerwehr Rorschach unsere Patienten moulagiert und schön hergerichtet. Hier ein herzlichen Dankeschön an Jacqueline Zillig und ihr Team. Danach wurden sie an der Unfallstelle platziert.

19.20 Uhr: Das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Goldach trifft an der Unfallstelle ein. Einsatzleiter Lt Robin Müller rekognosziert die Schadenlage und trifft seine Entschlüsse. Die grösste Herausforderung ist die hohe Anzahl an verletzten Personen. So erhöht er sofort die Alarmstufe und löst den Regionalen Sanitätszug aus, welcher ebenfalls bei der Feuerwehr Goldach stationiert ist.

Nach der üblichen Chaosphase wird es auf der Unfallstelle wieder übersichtlicher. Während ein Teil des Sanitätszug vor der Raiffeisenbank das Zelt für das Verwundetennest stellt, kümmert sich ein Team um die Bergung aus dem umgekippten Auto, ein zweites Team holt den Patienten unter dem Fahrzeug hervor und birgt den leider verstorbenen Herzpatienten. Eine weitere Gruppe rettet die verletzten Patienten. Alle Patienten werden im Verwundetennest gesammelt. Der Verkehrdienst hat derweil die Blumenstrasse im Unfallbereich gesperrt und lässt nur noch die Fahrzeuge des ÖVs durch.


Im Ernstfall wären natürlich noch die Polizei mit mehreren Patrouillen sowie der Rettungsdienst vor Ort. Seit diesem Jahr haben wir mit dem Rettungsdienst St. Gallen eine neue Vereinbarung, welche bei einem Unfall mit dieser grossen Personenzahl den Sanitätszug aufbietet und sie personell unterstützt. Bei einem noch grösseren Ereignis würde dann der kantonale Sanitätszug aus Wil aufgeboten.

Fazit: Beruhigt können wir im Kommando festhalten, dass unsere Strassenrettungsgruppe trotz etwas eingerosteter Übung noch schlagkräftig ist und wir für allfällige Einsätze bereit sind. Ebenso funktioniert auch die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsdienst und dem Sanitätszug reibungslos. Widrige Wetterumstände können uns ebenfalls nichts anhaben.
Dem Übungsleiter Lt Patrick Baumann sowie allen Beteiligten möchte ich ein herzlichen Dankeschön für die lehrreiche Übung aussprechen! (BK)